Erstes Silber: Grebe/Wolf verlieren Finale
Samstag 31. August 2024 von Tim Bunte
Gekämpft und leider doch verloren: In einem hochdramatischen Endspiel unterliegen Stephanie Grebe und Juliane Wolf dem an Nummer eins gesetzten chinesischen Doppel Huang Wenjuan und Jin Yucheng mit 1:3 (4:11, 11:9, 8:11, 8:11) und verpassen somit nur knapp den Traum von der paralympischen Goldmedaille. Die nächste Chance auf Gold hat das Herren-Doppel Valentin Baus und Thomas Schmidberger.
„Unmittelbar nach dem Spiel in der Halle waren wir natürlich enttäuscht. Wenn man in einem paralympischen Finale steht, möchte man es auch gewinnen. Es war auf jeden Fall möglich“, betonte Wolf nach dem Gewinn ihrer ersten Paralympics-Medaille ihrer Karriere. „Aber mit jeder Minute, die das Finale zu Ende ist, können wir es auch genießen. Es ist unglaublich, dass wir Silber gewonnen haben.“
Auch Stephanie Grebe war glücklich. „Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, dass wir im Finale gegen China spielen, hätte ich das sofort unterschrieben“, sagte die 36-Jährige, die ihre paralympische Medaillensammlung damit um Silber erweiterte. Nach Einzel-Silber von Rio holte die viermalige Paralympics-Teilnehmerin in Tokio Bronze. „Diesen Erfolg feiern wir heute und morgen ein bisschen, danach konzentrieren wir uns auf die Einzel. Es ist ja noch nicht zu Ende hier.“
Schlechter Start ins Finale
Das erste Aufeinandertreffen mit den jungen Chinesinnen Huang und Jin begann für die beiden Deutschen aber alles andere als nach Plan. Nach nur fünf Minuten stand es 4:11. Erst im zweiten Durchgang fanden die beiden Para Tischtennisspielerinnen zu ihrem Rhythmus. Es entwickelte sich ein ausgeglichener Spielverlauf mit wechselnden Führungen. Beim 9:9 dann sicherten sich Grebe und Wolf mit zwei Punkten den Satzausgleich.
Auch danach blieben beide ihrer Linie treu. Das 7:4 im dritten Satz blieb aber ein Zwischenhoch. Die Chinesinnen konterten mit einer 7:1-Serie und gewannen den Satz mit 8:11. Der vierte Durchgang verlief ähnlich. Diesmal kamen die Asiatinnen nach einem Vier-Punkte-Rückstand zu einer 6:4-Führung. Sie verwandelten ihren zweiten Matchball zum Sieg.
Baus und Schmidberger im Finale um Gold
Auch das deutsche Herren-Doppel um Valentin Baus und Thomas Schmidberger greift bei den Paralympics nach Gold. Nach dem 3:2 (11:7, 6:11, 13:11, 2:11,11:3) -Erfolg im Halbfinale über die beiden Türken Abdullah Öztürk und Nesim Turan haben die Doppel-Europameister am Samstag (14 Uhr) die Chance auf den Paralympics-Sieg. Auf dem Weg dorthin machten es die beiden Deutschen, die auch abseits der Tische befreundet sind, aber erneut spannend. Wie schon im Duell mit den Chinesen Fu Liu und Xiang Zhai gingen sie über fünf Sätze. „Wir sind überglücklich, dass wir die Chance auf die Goldmedaille haben“, sagte Schmidberger nach der Partie, merkte allerdings augenzwinkernd an, „dass ich diesen Nervenkitzel nicht in jedem Spiel brauche. Die letzten beiden Partien zeigen aber, dass wir uns nicht aus der Ruhe bringen lassen und mit brenzligen Situationen umgehen können“.
Sinnbildlich dafür waren der dritte und vierte Satz. Im dritten Satz liefen Baus und Schmidberger von Beginn an einem Rückstand hinterher. Erst mit dem 12:11 gelang ihnen die erste Führung – mit dem ersten Satzball brachten sie den Durchgang souverän ins Ziel. Umso erstaunlicher war der Einbruch danach. Beim 2:11 lief der Satz am deutschen Duo vorbei. „Da waren wir total von der Rolle“, sagte Baus, „aber wir wissen um unsere Qualität und dass wir Rückstände zu jeder Zeit drehen können. Nun geht’s um Gold – und wir sind hier, um zu gewinnen.“
Gegner im Finale sind die chinesischen Superstars Ningning Cao und Panfeng Feng.
Brüchle/Mikolaschek verpassen Halbfinale
Im Mixed-Wettbewerb der Klasse XD 7 gab es für Thomas Brüchle und Sandra Mikolaschek kein Medaillen-Happy End. Das Duo unterlag in einem umkämpften Viertelfinale den an Nummer drei gesetzten Thailändern Yuttajak Glinbancheun und Wijittra Jaion mit 2:3 (11:9,10:12, 6:11, 11:6, 7:11). Mit einem Sieg wäre ihnen das Halbfinale und Bronze sicher gewesen.
Brüchle und Mikolaschek hatten sich nach zwischenzeitlichem 1:2-Satzrückstand in den entscheidenden fünften Durchgang gekämpft, dort aber gerieten sie nach dem 6:6 ins Hintertreffen. Das asiatische Duo zog auf 10:6 davon und sicherte sich den Halbfinalerfolg.
Text: Stefanie Bücheler-Sandmeier / DBS
Dieser Beitrag wurde erstellt am Samstag 31. August 2024 um 16:52 und abgelegt unter International, Paralympics.