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Jungendstil in Aalen

Montag 13. Juni 2011 von Tim Bunte

Neue Sieger in den Siegerlisten der Bundesrangliste

Bei der 19. Auflage der Bundesrangliste (Rollstuhl-Tischtennis) in Aalen setzte der neue Jungendstil im DRS Fachbereich Tischtennis klare Zeichen.

Der Rollstuhl-Tischtennis-Nachwuchs des DRS Fachbereich Tischtennis dominierte im Osten Baden-Württembergs die Bundesrangliste und drehte die gewohnte Hackordnung auf Links.

Mit Sabine Gottschalk (RSV Bayreuth), Thomas Schmidberger (RSG Plattling), Thomas Brüchle (RSC Frankfurt) und Thorsten Grünkemeyer (BSG Bielefeld) konnten sich am Ende der Bundesrangliste ein Quartett, mit beeindruckenden Turnier-Leistungen feiern lassen.

Keine Anzeichen

Wenig Anzeichen und kaum Andeutungen – für eine klare Favoritin, gab es in der Damenklasse. Die größten Möglichkeiten lagen dennoch auf der Seite von Sandra Mikolaschek.  

„Unglaublich, ich habe bisher noch kein Spiel verloren“, soweit die unterkühlte Aussage von Sabine Gottschalk zur Halbzeit der Bundesrangliste. Bis zum Schlussspiel gegen Claudia Schopp (VFR Ludwigsburg) sollte diese Aussage Bestand haben. Sabine Gottschalk feierte mit einer 14:0 Bilanz ihren ersten großen Erfolg, auf Bundesebene, bei den Damen. Die Spielerin des RSV Bayreuth und die ehrgeizige Sandra Mikolaschek (TTC Halle) punkteten sich im Gleichschritt durch die Konkurrenz der Damenklasse. Für 14:35 Uhr war laut Zeitplan das Spiel um die Krone in der Damenklasse angesetzt. Das Match war überwiegend von Taktik und den unterschiedlichen Spielsystemen geprägt. Das Hallenser Talent – Sandra Mikolaschek kam mit ihrer dynamischen Anlage viel besser ins Match und gewann verdient den ersten Satz (11:2) klar. Ebenso deutlich holte sich Sabine Gottschalk mit 11:4 den Satzausgleich und zeigte dem ungeduldigen Talent vom TTC Halle, wie effektiv Schupfbälle gespielt werden. Mit diesem probaten Mittel holte sich Sabine Gottschalk auch die beiden folgenden Durchgänge mit 11:2 und 11:8. Den dritten Platz sicherte sich Gudrun Högemann (VFL Sindelfingen). Högemann hatte im Spiel gegen Gottschalk die große Überraschung auf dem Schläger. Nach einer 2:0 Führung verlor die Sindelfingerin aber den Faden und gab die weiteren Sätze und das Spiel ab. 

v.L: Sandra Mikolaschek, Sabine Gottschalk, Gudrun Högemann

v.L: Sandra Mikolaschek, Sabine Gottschalk, Gudrun Högemann

Keine Geschenke

„Hier bekommt man nichts geschenkt“, witzelte Dietmar Kober (RSV Bayreuth) schon zu Beginn in der Herren-Leistungsklasse 1. Am Ende sollte er unwiderruflich Recht behalten – unterschrieben von allen Jägern und Gejagten der Leistungsklasse 1. „Die Bundesrangliste hat ihre eigenen Gesetze“, dass wurde im Verlauf und in den vereinsinternen Spielen ganz deutlich sichtbar.  

Thomas Schmidberger entwickelt sich zum Seriensieger. Zurzeit spielt sich der Viechtacher von Turniersieg zu Turniersieg. International und National meistert der 18-jährige Vize-Europameister jede Herausforderung. Nach 2009 wiederholte Schmidberger seinen Triumph in der Elite-Klasse der Bundesrangliste. „Platz 4., ist erster Verlierer“! Mit dieser Aussage würde man die Leistungen und Platzierung von Sebastian Kotschenreuther (RSV Bayreuth) völlig unterschätzen. Kotschenreuther war es vorbehalten die gewohnten Hierarchien in der Leistungsklasse 1 ins wanken zu bringen. Nach zwei 3:1 Siegen gegen W.Burkhardt und D.Kober (beide RSV Bayreuth) gelang Sebastian Kotschenreuther im Spiel gegen den Ranglisten-Zweiten Selcuk Cetin aus Koblenz ein erstes Ausrufungszeichen. In einem offenen Spiel holte sich der für Bayreuth spielende Kotschenreuther die Sätze 4. und 5. zum 3:2 Erfolg über Selcuk Cetin. Im sechsten Spiel sorgte dann ein gut aufgelegter Valentin Baus (BSG Duisburg) für die erste Niederlage Kotschenreuthers (1:3). Der erst 15-jährige Baus (Ranglisten-Dritter), der 2010 noch in der Leistungsklasse 2 seine sportliche Kompetenz unter Beweiß stellen musste, zeigte auch in der Elite-Klasse, wieviel Potenzial in ihm steckt. Im darauf folgenden Match war der Franke Kotschenreuther bereits auf dem Weg zum zweiten Ausrufungszeichen. Gegen seinen Teampartner, Thomas Schmidberger aus Plattling, waren die ersten beiden Sätze jeweils mit 11:6 schon klar unter Dach und Fach. Dieses Hoch – auf Seiten Kotschenreuther, sorgte dann auch im dritten Abschnitt für hochklassigen Sport im entscheidenden Satz. Thomas Schmidberger leistete aber erbitterte Gegenwehr und drehte den  Matchball-Satz und äußerst knapp mit 11:9 zu seinen Gunsten. Offensiv ging dann Schmidberger auch die Durchgänge 4. und 5. an und raubte Sebastian Kotschenreuther dieses Spiel (3:2) und den möglichen Medaillenplatz.

In Jörg Didion (Pl. 5) vom RSC Frankfurt traf der Bayreuther dann im letzten Spiel des Tages auf einen weiteren Spielverderber. Mit 3:2 versperrte Didion – in einem ebenfalls engen Match, endgültig den Weg zum Edelmetall für Sebastian Kotschenreuther. Zwei Drittel aller Spieler standen in der Leistungsklasse 1 auf „Messers Schneide“ und zeigten wie eng die Leistungsdichte in dieser Klasse ist.

v.L.: Selcuk Cetin, Thomas Schmidberger, Valentin Baus.

Keine Blöße

Mit Thomas Brüchle zieht ein weiterer Titelanwärter – zur nächsten Saison, in die Elite-Klasse um. Der für den RSC Frankfurt spielende Th. Brüchle marschierte ohne Satzverlust, beim  Bundesranglisten-Debüt, durch die Leistungsklasse 2. Auch Vereinskollege Thomas Vetter darf zusammen mit Thomas Brüchle den Umzugswagen für die Leistungsklasse 1 buchen. Nach der kurzfristigen Absage von Michael Siegfried (RSG Bad Wildungen) war der Frankfurter für die  Position „2“ notiert. Mit seiner ungewöhnlichen Spielanlage sorgt der DM-Elfte (WK 3) und 2. Ligaspieler immer wieder für Unruhe im Teilnehmerfeld. Auf den dritten Platz spielte sich Ralph Seifert (RSG Plattling). Seine gute Bilanz lässt für die nächste Bundesrangliste 2012 eine bessere Platzierung vermuten.

v.L.:Ralph Seifert, Thomas Brüchle, Thomas Vetter.

Keine Zweifel

In der Tetra-Leistungsklasse gab es im Vorfeld keinen Zweifel an der spielerischen Dominanz von Thorsten Grünkemeyer (BSG Bielefeld) und Weltmeister Holger Nikelis (RSC Köln). Walter Kilger und Otto Vilsmaier (beide RSG Plattling) machten sich nicht auf den Weg nach Aalen – so fehlte der Tetraklasse die nötige Quantität und Qualität. Die Herren-Tetraklasse verlief ohne Aufregung und deshalb konnte niemand die Suppe von Thorsten Grünkemeyer (Platz 1.) und Holger Nikelis (Platz.2.) versalzen. Bronze ging an Frank Richter vom HSV Hamburg (früher RSC Hamburg). Für Nordlicht Frank Richter war es das erste Edelmetall, bei der Bundesrangliste in Aalen. Aber auch Marcus Sieger (VFL Sindelfingen) und Franz Kiermeier (RSG Plattling) dürfen mit ihren gezeigten Leistung in Aalen sehr zufrieden sein: Sieger (Platz 4.) und Kiermeier (Platz 5.) kamen mit guten Spielen vor Bernhard Kretz ( Main-Kinzig) und W.Prondzinski (BSG Bielefeld) ins Ziel.

v.L.: Holger Nikelis, Thorsten Grünkemeyer, Frank Richter.

Bilder: Dieter Kniel

Text: W.Prondzinski

Informationen:

Ergebnisse Damen-1

Ergebnisse LK 1

Ergebnisse LK 2

Ergebnisse Tetra

 

Gesamtergebnisse BRL-Aalen 2011

 

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