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Para-Tischtennis EM

Sonntag 23. November 2025 von Ernst Weinmann

Mikolaschek, Schmidberger, Wolf und Grebe spielen um EM-Gold

Der vierte Turniertag der Europameisterschaften im Para Tischtennis könnte für die deutsche Nationalmannschaft zum goldenen Sonntag werden: Gleich vier Athlet*innen stehen in Helsingborg im Endspiel. Schon jetzt ist Silber sicher – doch das große Ziel heißt Gold. Überdies gab es vier Bronzemedaillen zu feiern. Für Tokio-Paralympicssieger Valentin Baus endete das Turnier hingegen im Viertelfinale.

Sandra Mikolaschek, Juliane Wolf, Stephanie Grebe und Thomas Schmidberger haben sich eindrucksvoll ins Rampenlicht gespielt. „Vier Endspiel-Teilnahmen sind herausragend“, lobte Bundestrainer Volker Ziegler, der sich über einen erfolgreichen dritten Wettkampftag und insgesamt acht Einzel-Medaillen freute. Bronze ging an Thomas Brüchle (WK4-5), Jana Spegel (WK1-2), Marlene Reeg (WK10) und Kyra Liepach (WK4-5).

Im Verlauf des Tages brauchte es allerdings starke Nerven. Vor allem die Halbfinalspiele von Stephanie Grebe (WK6) und Juliane Wolf (WK8) boten jede Menge Dramatik. Grebe lag gegen die Schwedin Cajsa Stadler bereits 0:2 zurück, ehe sie mit einem fulminanten Comeback die Partie zu ihren Gunsten entschied. Im Finale trifft sie am Sonntag (11:15 Uhr) auf die Polin Katarzyna Marszal. Auch Wolf bewies Nervenstärke: Nach 1:2-Rückstand gegen die Niederländerin Frederique van Hoof glich sie aus und entschied den fünften Satz mit 16:14 für sich. Ihr Endspiel gegen die Britin Grace Williams beginnt um 10 Uhr.

Schmidberger in Bestform
In absoluter Topform präsentiert sich Thomas Schmidberger in Schweden. Ohne Satzverlust marschierte der 34-Jährige bis ins Endspiel. Im Viertelfinale ließ er dem Rumänen Ioan Dirlea beim 3:0 keine Chance – den dritten Satz gewann er sogar 11:0, und auch gegen den Ukrainer Vasyl Petruniv setzte er sich souverän durch. Im Finale (12:30 Uhr) wartet Eder Rodriguez, der zuvor Teamkollege Thomas Brüchle aus dem Turnier warf. Besonders bitter: Brüchle führte im Halbfinale bereits mit 2:0 nach Sätzen, musste dem Spanier allerdings die drei folgenden Durchgänge überlassen – den fünften knapp mit 10:12. Somit bleibt Brüchle wie schon vor zwei Jahren die Bronzemedaille.

Sandra Mikolaschek steht vor ihrer ersten Goldmedaille bei einer Europameisterschaft. Im deutschen Halbfinale setzte sie sich gegen Kyra Liepach durch, die zuvor mit großem Kampfgeist die Britin Megan Shackleton bezwungen hatte – und echte Nervenstärke bewies. Trotz ihrer Niederlage jubelte Liepach bei ihrer ersten EM über ihre erste EM-Medaille. Auch Marlene Reeg (WK10) gewann Bronze. „Wir erleben eine EM der Überraschungen – glücklicherweise sind wir meist an den positiven beteiligt“, betonte Ziegler und freute sich über die starken Auftritte seiner Nachwuchskräfte. Lobende Worte fand der Coach auch für Jana Spegel, die sich nach drei Siegen als Gruppenerste direkt fürs Halbfinale in der Wettkampfklasse 1-2 qualifizierte und ebenfalls mit Edelmetall belohnt wurde.

Weniger erfreulich verlief das Turnier für Valentin Baus (WK4-5). Der 29-Jährige, der leicht angeschlagen in den Wettkampf startete, fand nie zu seiner Form und schied bereits im Viertelfinale aus. Im Duell der Paralympics-Sieger (Tommy Urhaug in Paris und Baus in Tokio)  konnte er eine 2:1-Führung nicht ins Ziel bringen und unterlag 2:3. Noch vor knapp sechs Wochen in São Paulo hatte Baus beim Elite-Turnier gegen seinen Trainingspartner die Nase vorn. Auch Jan Reinig (WK9) und Maike Bannuscher (WK8) scheiterten im Viertelfinale, während Janina Sommer (WK1-2) nicht über die Gruppenphase hinauskam, nachdem die Klassen 1 und 2 nach dem Ausfall einer Spielerin zusammengelegt wurden.

Stefanie Bücheler-Sandmeier

Dieser Beitrag wurde erstellt am Sonntag 23. November 2025 um 15:27 und abgelegt unter Ergebnisse, Europameisterschaften, International, News.

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